Das Gruppentraining

Im Laufe der Jahre, gerade auch als Hundehalter, habe ich einige Hundeschulen kennengelernt, entweder aktiv oder als Zuschauer. Dabei ist mir eines aufgefallen. Das Training in den Gruppen, egal ob mit Welpen oder Althunden, findet nahezu überall nach dem selben Schema statt - angeleint, mit großem Abstand ohne die Möglichkeit, Kontakt aufzunehmen, ohne sozialen Bezug. Und leider auch heute noch teilweise mit aktiver Bestrafung. Dies ist nicht nur bedenklich, was Erziehung und Training des Hundes angeht, sondern auch strafbar im Sinne des Tierschutzgesetzes §3 Abs.5: "Es ist verboten, ein Tier auszubilden oder zu trainieren, sofern damit erhebliche Schmerzen, Leiden oder Schäden für das Tier verbunden sind."


Was mache ich jetzt anders? Vor allem sollte das Training dem Hund Spaß machen. Er soll sich schon freuen, wenn man ihm das Geschirr oder Halsband anlegt, mit ihm ins Auto steigt und zur Hundeschule fährt. Er soll auf dem Platz soziale Kontakte knüpfen, aber auch alte Bekannte treffen können. Die Hunde sollen genug Raum haben, miteinander zu spielen, aber auch sich gegenseitig zu korrigieren, wenn es nötig ist. Denn Hunde lernen vor allem im sozialen Kontext. Ein junger, unerfahrener Hund wird sich immer einen älteren und souverän auftretenden als Vorbild suchen, um von ihm zu lernen. Auch wir als Halter sollten immer selbstsicher und souverän auftreten, damit der Hund im Alltag auch in uns ein solches Vorbild sehen kann. Das nennt sich soziales Lernen und kann nur funktionieren, wenn unsere Hunde auch Hunde sein dürfen. Das erreichen wir am besten im freien Spiel, welches immer wieder von kurzen Trainingseinheiten unterbrochen wird, um anschließend wieder in den Freilauf gehen zu können, wo die Hunde das eben gelernte auch untereinander anwenden und vertiefen können. Gleichzeitig ist das auch die beste Belohnung, die man geben kann. Ab und zu ein Leckerli zur positiven Bestärkung gibt es natürlich auch, aber es gibt nichts schöneres, als soziale Kontakte und Freundschaften zu pflegen, so dass der Besuch der Hundeschule zum Highlight der Woche wird.

Und auch für uns Hundehalter findet sich hier immer Zeit und Raum, mit anderen Kontakt aufzunehmen und Erfahrungen auszutauschen. Eine klare Win-Win-Situation.


Natürlich gibt das Training im Freilauf auch mir den Raum, mit den Haltern zusammen das Verhalten der Hunde genau zu beobachten und zu erklären, um somit mehr Verständnis für die Hundesprache und das, was den Hund wirklich ausmacht, zu erreichen.




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