Mein Name ist Kai Nowoczin.

Wie schon auf der Titelseite erwähnt, bin ich Tierpsychologe und Verhaltensberater mit dem Schwerpunkt Hund. Wobei die offizielle Berufsbezeichnung Hundetrainer lautet.


Aber erstmal ein paar persönliche Dinge. Ich bin Jahrgang 1975, bin mit Hunden aufgewachsen und habe mein Leben lang mit Hunden zu tun gehabt, sei es zu Hause, über Freunde und Familie oder wo auch immer. Also genaugenommen bin ich schon immer von Hunden umgeben gewesen. Dadurch habe ich natürlich bereits sehr viele Erfahrungen mit Hunden und ihren Menschen sammeln können, positive wie negative.


Beruflich bin ich eher über Umwege dahin gekommen, wo ich heute stehe. Neben einer handwerklichen Ausbildung und der langjährigen Tätigkeit als Elektriker war ich außerdem semiprofessioneller Musiker. Aber die Hunde haben mich nie ganz losgelassen.

Die Idee, eine Ausbildung als Hundetrainer zu absolvieren, war schon seit längerem präsent, allerdings hat sich die Gelegenheit, dies auch anzupacken, leider lange Zeit nicht ergeben. Das lag vor allem an zwei Faktoren: ich hatte zum einen schlicht keine Zeit, zum anderen ist die Ausbildung sehr kostenintensiv, da der Hundetrainer leider nicht, obwohl seit 2014 eine Ausbildung für die Zulassung durch die Veterinärämter nach Tierschutzgesetz §11 Abs. 8 Buchstabe f) vorgeschrieben ist, als Ausbildungsberuf gilt. Dadurch bedingt ist die Sache dann erstmal in Vergessenheit geraten.

Im Frühjahr 2020, also zu Beginn der COVID-19 Pandemie, war es dann soweit. Man konnte nicht mehr viel machen, außer vielleicht mit dem Hund nach draußen gehen. Daraufhin haben sich viele Leute, sei es, dass sie in Kurzarbeit oder im Home-Office waren, möglicherweise aus Langeweile oder eben dem Wissen, dass Hundehalter jederzeit mit ihren Vierbeinern das Haus verlassen durften, wäre es im Lockdown zu einer Ausgangssperre gekommen, einen Hund ins Haus geholt. Nicht nur von Züchtern, auch die Zwinger der Tierheime waren plötzlich leer.

Das ganze barg nur ein Problem - auch die Hundeschulen waren geschlossen. Wie sollten die Welpen und Junghunde jetzt richtig sozialisiert werden, wie die Hunde aus Tierheim oder Tierschutz betreut werden? Woher sollten die Menschen ohne Hundeerfahrung ihre Erziehungstipps bekommen.

Das also hat mich daran erinnert, dass ich doch einmal Pläne in dieser Richtung hatte. So habe ich mich an die Recherche gemacht, um herauszufinden, wie ich mein Vorhaben, trotz Lockdown und scharfer Kontaktbeschränkungen, doch noch in die Tat umsetzen konnte.

Ich habe mich dann für ein Fernstudium der Tiermedizinischen Verhaltensbiologie, im Volksmund auch Tierpsychologie genannt, bei dem staatlich anerkannten Fernlehrinstitut Impulse e.V. - die Schule für freie Gesundheitsberufe entschieden, welches ich dann von Februar 2021 bis Juli 2022 durchgeführt habe.

Da dieses Studium aber, im Gegensatz zu einer Ausbildung zum Hundetrainer, nicht staatlich anerkannt  ist ohne Nachweis der Praxiserfahrung, habe ich zusätzlich noch ein einjähriges Praktikum in der Hundeschule von Veronika Koch in Lotte-Wersen, der Hundeschule zu den Sloopsteinen,  aufgenommen, mit der ich auch heute noch in Kontakt stehe. Wichtig zu erwähnen ist, dass hier das soziale Lernen ganz hoch im Kurs steht, d.h. dass die Hunde zwischen den Trainingseinheiten viel Raum zum gemeinsamen Spiel haben, also viel interagieren können, was in vielen Hundeschulen bis heute leider nicht der Fall ist. Während dieser Zeit habe ich nicht nur viel über die Tätigkeit als Hundetrainer gelernt, sondern durch Beobachtung des Umgangs der Hunde untereinander, Versuch und Irrtum und viel Geduld einen wichtigen Teil meines eigenen Lehrkonzepts entwickelt. Dieser betrifft vor allem die "Hundesprache", also die Kommunikation der Hunde miteinander, und die Umsetzung dieser in bewusste Körpersprache, Mimik und Gestik für den Menschen. Dazu aber an anderer Stelle mehr.

Der Beginn des zweiten Semesters, von der Verhaltensbiologie zur Spezialisierung auf Hunde, war zeitgleich die Geburtsstunde von Punk Dog. Unter diesem Namen arbeite ich seither mit meinen Klienten. Bis zum Abschluss des Studiums und der Erlaubnis durch das Veterinäramt des Kreises Steinfurt zunächst allerdings kostenlos, also reine Probandenarbeit, um meine Fähigkeiten zu erproben und zu verfeinern. In dieser Zeit konnte ich schon einiges bewegen.

Die Endgültige Erlaubnis, als Hundetrainer arbeiten zu dürfen, durch das zuständige Veterinäramt und die Tierärztekammer habe ich dann im Oktober 2022 erhalten. Die offizielle Berufsbezeichnung lautet Hundetrainer, da der Begriff Tierpsychologe nicht rechtlich geschützt ist.


Übrigens, auf einigen Bildern hier bin ich zu sehen mit meiner eigenen Hündin, welche auf den schönen Namen Else hört. Manchmal. Wenn ihr danach ist. Ein Hund ist ja schließlich auch nur ein Mensch.

Jedenfalls handelt es sich bei ihr um eine französische Bulldogge und selbstver- ständlich ist sie es, die in stilisierter Form das Logo von Punk Dog ziert.

Ibbenbürener Volkszeitung, 24.11.2023 u. Neue Osnabrücker Zeitung 05.12.2023



Ausbildungsinhalte:

Fernstudium Impulse e.V.:

-algemeine Verhaltensbiologie

-Neurobiologie

-Hormonsystem

-Genetik

-Ethologie des Hundes

-Grundkenntnisse Tiermedizin

-Anatomie / Physiologie Hund

-Kommunikation des Hundes

-Lernverhalten

-Verhaltensdiagnostik

-Methodik Verhaltenstherapie

-Rassekunde

-Wesens- und Verhaltensmerkmale

-Hundeernährung

-tierpsychologische Beratung

-Rechtsfragen

-3 mehrtägige Praxisseminare mit den Inhalten:

  -Verhaltensbiologie / Ethologie

  -Verhalten / Kommunikation / Lernverhalten / Physiologie des Hundes

  -Verhaltensberatung

  -Rechtsgrundlagen zur Praxisführung

-Prüfungs- und Zertifizierungsinhalte:

  -15 Hausarbeiten zu allen Themen des Studiums, einzeln benotet

  -Abschlussklausur

  -Abschlussarbeit, Thema frei wählbar, mein Thema: "Hunde aus dem

   Auslandstierschutz - Wie wird ein Straßenhund zum Familienhund?"


Gesamt-Abschlussnote: 1,4


Hundeschule zu den Sloopsteinen:

-Methodik in der Praxis

-Beobachtung und Deutung von Verhalten

-Gruppentraining aller Altersstufen

-Einzeltraining mit Hund und Halter

-Beratung zu Haltung und Ernährung

-Kundengespräch / Akquise

-Führung einer Hundeschule


Außerdem:

-Arbeit mit freiwilligen Probanden mit verhaltensauffälligen Hunden

-Selbststudium zahlreicher Fachliteratur außerhalb des Studiums

-Entwicklung der "Hundesprache für Menschen"

-Sachkundenachweis NRW für große Hunde (20/40) nach LHundG §11 Abs. 3

-Ausbilderschein nach Ausbilder-Eignungsverordnung §30 Berufsbildungsgesetz

-Mitglied in der Arbeitsgruppe freier Berater/innen, Therapeuti/innen und Trainer/innen    AGBT





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